DEUQUA-Exkursion, 2. und 3. Oktober 2025

Die DEUQUA-Exkursion 2025 steht unter dem übergeordneten Thema der gegenwärtigen und zukünftigen Küstenentwicklung an der Nordsee. Bezug genommen wird dabei auf zwei jüngst angelaufene Verbundprojekte CoastAdapt – Nachhaltiger Küstenschutz für Niedersachsen (https://nihk.de/aktuelles/coastadapt) und WADWAD - Aktionsplan für ökosystembasierte Land-Meer-Übergangszonen (https://nihk.de/aktuelles/wadwad), an denen das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung (NIhK, www.nihk.de) beteiligt ist. Beide Projekte behandeln den zunehmenden Druck auf unsere Küste durch die Klimakrise sowie die Entwicklung von Strategien sowohl zum Schutz der Küste als auch des Wattenmeeres. Das NIhK trägt dabei durch Kenntnisse zu Klima-Küste-Mensch-Wechselwirkungen aus der Vergangenheit zu integrativen Lösungsdiskussionen bei und wird insbesondere die Resilienz der Küste gegen Meeresspiegelanstieg und Sturmereignisse für die Zeit vor dem technischen Eingreifen des Menschen ausarbeiten. Unter dieser Vorgabe werden wir uns verschiedene Küstenbereiche anschauen.

Tag 1: 
Langwarder Groden: „Naturwunder des Jahres 2024“: Ausgedeichte renaturierte Ausgleichsfläche für den Jade-Weser Port im Norden von Butjadingen, die 2024 zum Naturwunder erklärt wurde.
Das Strandwallsystem von Butjadingen ist der jüngste Abschnitt an der deutschen Nordseeküste. Vor etwa 2.000 Jahren hat sich ein Strandwallsystem ausgebildet. Im nördlichen Butjadingen sind die Spuren mehrerer solcher Strandwälle überliefert, die sich in der Topografie kaum sichtbar, aber in den Bohrprofilen nachvollziehbar abzeichnen. Wurten, die auf den Strandwällen errichtet worden zeugen vom damaligen Leben am Meer. Wir werden die zeitliche Abfolge von Strandwallsystembildung und Besiedlung im Gelände diskutieren.


Sehestedter Außendeichsmoor: Das am Jadebusen gelegene Sehestedter Außendeichsmoor ist ein einzigartiges Naturdenkmal. Ursprünglich lag dieses Moor im Binnenland, vom Meer durch Marschland getrennt. Vor der Errichtung der Seedeiche im 12. Jahrhundert konnten Sturmfluten bis zum Moor vordringen und es entstand eine Kliffkante. Bei Sturmfluten wurde das Moor schließlich samt darauf errichteten Häusern vom Wasser angehoben und nach Ablaufen des Wassers wieder abgesetzt. Das dabei zwischen den Torfschichten abgesetzte Sediment ist Zeuge vergangener Sturmfluten. Auch heute noch ist das Aufschwimmen des Moores bei Sturmfluten zu beobachten.


Dangast: In Dangast befindet sich das einzige Geestkliff am Jadebusen, eine Sturmflutglocke, ein Speicherpolder und eine ehemalige Kleipütte, aus der Schlick für den Deichbau entnommen wurde. Außerdem sind verschiedene Deichprofile nachgebildet, welche die Entwicklung des Deichbaus visualisieren. Wir werden die Auswirkungen der historischen Sturmfluten erläutern und die Techniken und Auswirkungen des Deichbaus auf unsere Küste diskutieren.


Jührdener Feld: Am Beispiel des Jührdener Feldes wird die Hochmoorentwicklung Nordwestdeutschlands besprochen werden.

Schwarztorf-Weißtorf Kontakt im Jührdener Feld (Foto: F. Bungenstock)
Schwarztorf-Weißtorf Kontakt im Jührdener Feld (Foto: F. Bungenstock)

Tag 2:
Spiekeroog: Das System Insel-Watt-Küste wird bei der Exkursion auf die Insel aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Die Inselentstehung und Verlagerung im Laufe des holozänen Meeresspiegelanstieges, die Rolle von geologischen Vorbedingungen auf die Rinnenverläufe, die Sedimentdynamik im Watt, Dünendynamik und Salzwiesen sowie die Veränderung des Watts als Folge von Meeresspiegelanstieg, Küstenschutzmaßnahmen und eingewanderten Arten wird diskutiert.

Luftbild vom Ostende der Insel Spiekeroog (Foto: A. Bartholomä)
Luftbild vom Ostende der Insel Spiekeroog (Foto: A. Bartholomä)

Eckdaten der Exkursion:
Exkursion 2. und 3. Oktober 2025
Mindestteilnehmerzahl 10
Maximale Teilnehmerzahl 23
Kosten 120,- Euro (inkl. Fährticket nach Spiekeroog)


Anmeldeschluss verlängert bis zum 15. Juli 2025!

 

Ablauf:
Tag 1: Busexkursion Butjadingen und Jadebusen
Tag 2: Tagesfahrt nach Spiekeroog, eigene Anreise/Fahrgemeinschaften zum Hafen nach Neuharlingersiel. Bitte bei der Anmeldung angeben, ob Transfer gewünscht ist.
Voraussetzung: normale Kondition für längeren Fußmarsch auf Spiekeroog, geländetaugliche Schuhe und wetterfeste Kleidung. Es werden Zwischenstopps zur Stärkung eingeplant.

 

Organisation und Anmeldung:
Dr. Friederike Bungenstock
Küsten- und Quartärgeologie
Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung
Viktoriastr. 26/28
26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421 / 915-142
E-Mail: bungenstock@nihk.de
www.nihk.de